Wasserstoff

Stadtreinigung Hamburg testet Wasserstoff-Müllfahrzeuge im Realbetrieb

7. Juni 2023
Weiterer Schritt zur Klimaneutralität – Spätestens ab 2025 sollen alle neubeschafften SRH-Fahrzeuge über alternative Antriebstechnologien verfügen

Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) will bis 2035 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der Fuhrpark schrittweise auf fossilfreie Antriebe umgestellt. Seit Anfang Juni 2023 ist nun das erste von zunächst zwei Wasserstoff-Müllfahrzeugen im Testbetrieb, ausgelegt auf ein Jahr, unterwegs. Die Fahrzeuge sollen im Hamburger Stadtgebiet zwischen Schnelsen und Rotherbaum zum Einsatz kommen. Neben den wasserstoffbetriebenen Müllwagen hat die SRH bereits 15 große E-Nutzfahrzeuge in Betrieb.

Pro Müllsammelfahrzeug jährlich bis zu 31 Tonnen CO2-Emissionen einsparen

„Die Klimaneutralität im Jahr 2035 ist eines der wichtigsten Ziele der SRH. Spätestens ab 2025 sollen alle unsere neubeschafften Fahrzeuge über alternative Antriebstechnologien verfügen“, sagt SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau. Die Stadtreinigung Hamburg gehöre hier zu den Unternehmen, die die Fahrzeuge schon vor der Marktreife einer umfassenden Erprobung unter realen Einsatzbedingungen unterziehen. „Trotz der aktuellen noch hohen Kosten möchten wir die Entwicklung im Sinne des Klimaschutzes weiter vorantreiben“, erklärt Siechau weiter. Denn die Antriebsumstellung des SRH-Fuhrparks berge großes Potenzial zur Einsparung von CO2-Emissionen. Laut SRH könnten pro Müllsammelfahrzeug bis zu 31 Tonnen im Jahr eingespart werden. Die Anschaffungskosten für ein wasserstoffbetriebenes Müllfahrzeug belaufen sich auf etwa eine Million Euro. Die Stadtreinigung Hamburg habe hier jeweils eine Förderung von 700.000 Euro erhalten.

Stadtreinigung Hamburg beteiligt sich am Norddeutschen Reallabor für Wasserstoff-Technologie

„Neben der CO2-Einsparung werden übrigens durch alternative Antriebe bei Nutzfahrzeugen auch die Lärm- und die Luftbelastung in einer dicht bewohnten Metropole wie Hamburg deutlich reduziert“, ergänzt Hamburgs Umweltstaatsrat Michael Pollmann. Damit Nutzfahrzeuge in Hamburg mit Wasserstoff betrieben werden können, braucht es jedoch mehr als eine entsprechende Infrastruktur zur Betankung. Deshalb beteiligt sich die Stadtreinigung Hamburg auch an drei Projekten im Norddeutschen Reallabor (NRL), in denen Lösungen zur Erzeugung und Verteilung von grünem Wasserstoff in Norddeutschland entwickelt werden. Die technologieoffene Erprobung verschiedener Antriebsarten wie der Wasserstoff-Brennstoffzelle als Ergänzung zur direkten Elektrifizierung sei ein zentraler Baustein im Norddeutschen Reallabor, so Mike Blicker, kommissarischer Projektkoordinator im NRL.
nj
/mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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